Biokohle für nachhaltige Landwirtschaft – Interview mit dem Demeter-Bauern Johann Epp

Was ist Biokohle und wie wird sie hergestellt?

Johann Epp: Biokohle wird durch das Verbrennen von Biomasse – in besten Fall von nachhaltig angebauten und qualitätiv hochwertigen Harthölzern – gewonnen. Das organische Material wird unter Sauerstoffabschluss erhitzt. Im Kessel verbleibt die Biokohle, auch Biochar genannt.

Warum ist Biokohle so wertvoll für die Landwirtschaft?

 Johann Epp: Einfach erklärt, verbessert Biokohle die Bodenbeschaffenheit. Sie speichert Nährstoffe und Feuchtigkeit wie ein riesiger Schwamm und gibt sie in der richtigen Dosierung an ihre Umgebung und das Wurzelwerk ab. Ihre mikroskopisch feinen Poren dienen Mikroorganismen als optimale Behausung, die organisches Material in fruchtbaren Humus verwandeln. Mit Biokohle bekommen Sie also bessere Wasserretention und -Drainage in Ihre Böden, mehr fruchtbaren Hummus, gesundes Pflanzenwachstum und Bodenleben und sind weniger abhängig von chemischen Düngemitteln: gut für Ihre Ernte, Ihren Geldbeutel und für die Umwelt.

Der Beitrag von Biokohle für eine klimaneutrale Landwirtschaft

Johann Epp: Biokohle bindet CO2 langfristig im Boden: Auf 1 Tonne Hummus kommen etwa 3 Tonnen Negativemissionen. Das macht den Einsatz von Biokohle zu einem wichtigen Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel und auf dem Weg zu einer klimaneutralen Landwirtschaft.

Herausforderungen und Perspektiven beim Einsatz von Biokohle

 Johann Epp: Zunächst stehen wir Bauern natürlich erstmal vor einer Anfangsinvestition. Dazu möchte ich aber sagen, dass Biokohle mit einer Halbwertszeit von 10.000 Jahren eben wirklich eine anfängliche Investition bleibt. Einmal in den Boden eingebracht, haben Sie den Acker bei richtiger Pflege für die nächsten Generationen bestellt. Langfristig überwiegen die Vorteile die Geldinvestition also um ein Vielfaches. Eine weitere Hürde ist es, hochwertige, nachhaltige und verantwortungsbewusste Quellen für Biokohle zu finden. Hier sollten möglichst nur Harthölzer aus nachhaltigem Anbau verwendet werden, auch diese Ressourcen werden irgendwann knapp. Trotz dieser Herausforderungen bin ich überzeugt, dass Biokohle sowohl die Landwirtschaft als auch den Umweltschutz zukunftsweisend sein wird. Bauern, die heute auf Biokohle setzen, werden in Zukunft für starke Dürreperioden und Regenfälle besser gerüstet sein und zuverlässiger reichere Ernten einfahren.

Zukunftsausblick

Johann Epp: Wir befinden uns erst am Anfang dessen, was mit Biokohle möglich ist. Die Forschung entdeckt kontinuierlich neuer Anwendungsgebiete für Biokohle. Ich denke, dass die Biokohle in den kommenden Jahren nicht mehr nur unter Bauern, die sich mit dem Thema nachhaltiger Landwirtschaft auseinandersetzen, das Mittel der Wahl sein wird, sondern den breiten Markt erreicht, und dort einen hohen Stellenwert einnehmen wird. Ich rate Landwirten, sich mit dem Thema Biokohle auseinanderzusetzen, bevor die Nachfrage und damit auch die Preise steigen.

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