Erster Demeter Themenweg Deutschlands – wir sind dabei!
14.06.2023 00:00
Wer mehr über Demeter erfahren möchte, ist in Haldenwang genau richtig. Denn hier gibt es seit kurzem einen Themenweg, an dem vier Demeterhöfe teilnehmen. Bei einer gemütlichen Wanderung von Hof zu Hof kann man sich über die Demeterlandwirtschaft in herrlicher Allgäuer Kulisse erkundigen.
Demeter
Bei Demeter handelt es sich um den ältesten Bio-Verband Deutschlands. Er unterstützt die Kreislaufwirtschaft. Monokultur und Gentechnik hingegen werden abgelehnt. Es dürfen am Hof nur so viele Tiere gehalten werden, wie der Betrieb auch selbst ernähren kann… Etliche Richtlinien werden von Demeter Landwirten eingehalten um EU-Öko-Vorgaben nochmals weit zu übertreffen.
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Besuchen Sie uns gern in unserem Hofladen. Hier erhalten Sie alle EM- und Demeterprodukte.
Epps Hofladen
Haldenwanger Str. 11
87490 Haldwang/Börwang
Öffnungszeiten: Mo-Fr 08:00 - 17:00 Uhr
Kräuter in Bio-Kräuterferment
Auch die Kräuter in unserem Bio-Kräuterferment stammen von unserer Landwirtschaft und sind Demeter-zertifziert. Diese werden noch von Hand geerntet, gepflückt und gesäht. Im Kräuterferment sind Brennessel, Ringelblume, Schlüsselblume, Zitronenverbene und Holderblüten enthalten. In einem mehrwöchigen Fermentationsprozess werden die Kräuter von Mikroorganismen aufbereitet bzw. aufgewertet.
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Unsere Demeter Landwirtschaft
Seit einigen Jahren betreiben wir nun schon unsere Demeter- Landwirtschaft. Dabei haben wir uns besonders dem Tierwohl, der Tiergesundheit und natürlich der umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft verschrieben. Der von der Fütterung, über Einstreu, Tierpflege bis hin zur Mist- und Güllebehandelung mit EM bewirtschaftete Bio-Bauernhof bietet nicht nur ein neues EM-Langzeit-Versuchsobjekt, sondern auch ganz besondere Lebensmittel.
So stammt das gesamte Futter zu 100% von hofeigenen Bio-Grünlandwiesen, zudem verzichten wir gänzlich auf Kraftfutter. Die Tiere dürfen den ganzen Sommer Tag und Nacht den Freilauf auf der Weide genießen, das zeichnet sich in der Lebensmittelqualität aus.
Wir orientieren uns am Beispiel der Natur. Unsere Kälber werden deshalb von der Mutterkuh getränkt. Auch hier steht das Tierwohl und die Tiergesundheit an erster Stelle!
Mit unserem Carbon Farming – Projekt mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen und Pflanzenkohle wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen. Durch den Humusaufbau auf unseren Flächen ist unsere Landwirtschaft in der Lage, Unmengen an CO2 im Boden zu binden. Die Pflanzenkohle kann dabei als absolutes Wunderkind bezeichnet werden, denn sie ist zum einen durch ihre poröse Oberfläche in der Lage, große Wassermassen und Nährstoffen zu speichern und diese, je nach Bedarf, an die Pflanze abzugeben. Zum anderen bietet sie Behausung für sämtliche Bodenlebewesen und Bodenbakterien, lockert den Boden und trägt im großen Stil zur Humusbildung bei. So können beispielsweise, bei einem Eintrag von 60 Tonnen Pflanzenkohle pro Hektar, 220 Tonnen CO2 pro Hektar gebunden werden. Unsere Landwirtschaft kann also viel mehr CO2 binden, als sie produziert.
Unsere Kreislauflandwirtschaft im Detail
Die Kreislauflandwirtschaft beschreibt die ganzheitliche Betrachtung von Mensch, Tier, Boden und Pflanzen. Die verschiedenen Komponenten im Kontext und nicht als Einzelnes zu betrachten ist für uns ein absolutes Muss! Mangelzustände in den verschiedensten Bereichen können somit vermieden werden. Die Düngung wirkt sich beispielsweise keineswegs nur auf unser Pflanzenwachstum aus, sie hat genauso direkten Einfluss auf unser Bodenleben und die "Leistungsfähigkeit" des Bodens, wie auf die Futterqualität und die Tiergesundheit. Im Endeffekt versuchen wir mit dem System Kreislauflandwirtschaft einfach nur das aufzugreifen, was uns die Natur ohnehin versucht vorzumachen.
Der natürliche Kreislauf hat, wie das Wort schon sagt, keinen Anfang und kein Ende. Alles geht nahtlos in einander über. Entwickelt nur eine Komponente Mängel, so haben diese Auswirkungen auf das Ganze. Um das zu vermeiden, setzen wir EM und Pflanzenkohle ein. Diese werden zunächst in die Gülle eingebracht. Die Mikroorganismen machen die Gülle lebendig und fließfähig, sie unterstützen zudem unser Bodenleben. Die Pflanzenkohle wirkt in der Gülle ähnlich wie ein Schwamm. Sie dient den Mikroorganismen als Behausung und hat die Eigenschaft Nährstoffe und Wasser zu binden und diese peu a peu an die Pflanzen abzugeben. In Zeiten der Dürre werden die Pflanzen also trotzdem mit wichtigen Nährstoffen und Wasser versorgt, bei übermäßigem Regen ist der Boden in der Lage, enorm viel Wasser aufzunehmen. Zudem werden Ammoniak und Gerüche gebunden und Ausgasungen in die Atmosphäre stark eingedämmt. Das Resultat ist ein enormes, gesundes Wachstum, welches der hervorragenden Bodenfruchtbarkeit zugrunde liegt.
Die reichhaltige Ernte die eingefahren wird, wird zusätzlich mit EM versetzt. Das Silieren mit EM verschafft dabei unglaublich viel Sicherheit im Punkt Futterqualität. Die Mikroorganismen schaffen eine sehr hohe aerobe Stabilität und sorgen für einwandfreies Futter, auch wenn das Wetter beim Einfahren der Ernte ab und zu einmal nicht mitspielt. Durch die Fermentation des Grases bilden sich auf natürliche Weise Enzyme, Eiweiß und Vitamine die sich wiederum auf die Tiergesundheit auswirken. Denn die Kleinstlebewesen erbringen am Tier eine wahre Höchstleistung. So sorgt das schmackhafte Futter nicht nur für eine hohe Grundfutteraufnahme beim Tier, was mitunter einen kompletten Verzicht auf Kraftfutterzugaben mit sich bringt. Die Mikroorganismen halten die Darmflora intakt und sorgen somit für eine stabile Tiergesundheit, da die meisten Immunzellen auch beim Tier im Darm liegen.
Im gesamten Betrieb wird auf Medikamente oder Chemikalien jeglicher Art verzichtet. Sollten vereinzelt Klauen- oder Hautprobleme auftreten, werden diese mit Hilfe von EM und Keramikpulver in den Griff gebracht. Das Abwasser wird nicht mit Chemikalien belastet, die sich später in der Gülle und schlussendlich wieder in unseren Böden findet - wo wir wieder bei unserer Kreislauflandwirtschaft angelangt wären.
Kreislauflandwirtschaft - ein großes Wort, das mit wenig Mitteln und einem aufmerksamen Auge für Lebewesen und Natur umgesetzt werden kann, bei der es schlussendlich darum geht im natürlichen Sinne Mangelzustände bei Tier, Boden und Pflanze, sowie Schädigungen der Umwelt zu vermeiden.
Erster Demeter-Themenweg in Haldenwang – wir sind dabei!
Beim Demeter Themenweg handelt es sich um eine Wanderung von Hof zu Hof in herrlichster Allgäuer Landschaft. Während der 12,3 km langen Strecke werden 4 Demeter Höfe passiert, an deren Infotafeln es interessante Informationen rund um die Demeterlandwirtschaft gibt. Alle vier Höfe bieten hofeigene Produkte in Direktvermarktung an. Start und Ziel sind der Parkplatz am Sportzentrum zwischen Börwang und Haldenwang. Die Gehzeit beträgt ca. 3,5 Stunden.
Auch wir sind eine der vier Stationen und freuen uns auf motivierte und interessierte Wanderer!
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